// Thunderbird v2 in Verbindung mit IMAP: Migrations-Tipps und -Stolpersteine

Bisher habe ich meinen E-Mail-Verkehr komplett über den Laptop abgehandelt. Den konnte ich problemlos zu verschiedenen Arbeitsplätzen mitnehmen. Gemacht habe ich das, um nicht irgendwelche Thunderbird-Profile wg. POP3 frickelig synchronisieren zu müssen um immer alle Daten parat zu haben. IMAP habe ich bisher, trotz der vielen Vorteile (inkl. der Lösung des Synchronisationsproblems), gemieden. Mir behagte nicht, dass mein Mail-Archiv unverschlüsselt auf einem Internet-Server existiert.

Mittlerweile tingle ich aber regelmäßig zwischen mehreren Arbeitsplätzen an denen feste Desktops stehen… und den Laptop nur wg. Mail mitzuschleppen nervt. Zudem schlägt hier praktisch sämtliche archivierungswürdige Korrespondenz GnuPG verschlüsselt auf (das war n' Stück Erziehungsarbeit ;-) ). Also war es Zeit umzustellen und meinen Thunderbird etwas zu auf die Sprünge zu helfen.

Wer Ähnliches vor hat, findet die folgenden Infos ggf. interessant. Ich gehe aber nicht darauf ein, was IMAP leistet, warum man es haben will und wie man feststellt, ob der eigene Mail-Server IMAP unterstützt. Wikipedia und Google sind da ziemlich ergiebig.

IMAP-Konto und die alten Mails auf den Server bekommen

Konto einrichten – es ist sehr viel einfacher als man vielleicht denkt. Zum einen muss man an seinem Postfach auf dem Mailserver normalerweise nichts ändern. Man fragt es nur nicht über POP3 sondern IMAP ab. Damit Thunderbird das macht, legen wir ein neues IMAP-Konto an. Das macht auch das “Umziehen” der bisher schon gespeicherten Mails leichter. Einfach via “Extras\Konten…”, Button “Konto hinzufügen…” links unten den entsprechenden Assistenten starten: E-Mail-Konto auswählen, Namen und E-Mail-Adresse eingeben und im dritten Dialog dann schließlich “IMAP” statt dem voreingestellten “POP” auswählen. Der Rest erklärt sich von selbst. Anschließend sollte man nicht vergessen, unter “Server-Einstellungen”→“Verschlüsselte Verbindung verwenden: TLS” auszuwählen (sofern dein Server dies unterstützt. Im Zweifelsfall auf “TLS, wenn verfügbar” stellen). Falls es bei Massenhostern zu nervigen “Domain passt nicht zum Zertifikat”-Meldungen kommt (die natürlich berechtigt sind, aber besser ein Domain-Mismatch als unverschlüsselt) hilft das Add-On Remeber Dismatched Domains weiter. Ab Thunderbird v3 wird man das wohl nicht mehr brauchen, da man da wohl – wie beim Firefox3 auch – dauerhafte Ausnahmen speichern kann.

Mails umziehen – Hat man das neue Konto angelegt läuft es ziemlich einfach weiter: Man kann nämlich per Drag&Drop oder “Rechtsklicke\Verschieben” die Mails der alten, lokalen Ordner in das neue Konto verschieben und dadurch auch auf den Server hochladen. Man kann prinzipiell sogar ganze Ordner kopieren (verschieben geht per Drag&Drop geht bei Ordnern nicht), das würde ich aber nicht empfehlen. Zum Einen buggt Thunderbird rum, wenn nicht mindestens eine E-Mail in jedem (Unter)Ordner liegt, zum Anderen werden die Mails dann eben nur kopiert und man muss den Überblick behalten. Mangels gescheiter Status-Anzeige ist dies schwer, so weiß man dann nicht wirklich ob alles gut geklappt hat und muss manuell abgleichen. Ich würde empfehlen die eigene Ordnerstruktur geschwind im IMAP-Konto neu anzulegen, und dann den Inhalt der lokalen Ordner mittels Bearbeiten\Auswählen…\Alles bzw. Ctrl+A Ordner für Ordner zu verschieben. Da sieht man ganz genau wie die einzelnen Mails auf den Server landen und anschließend alle Mails aus dem lokalen Ordner verschwunden sind. Wenn alle Mails verschoben sind, kann und sollte man das alte POP-Konto unter “Extras\Konten…” löschen um nicht wieder alle gerade mühsam verschobenen Mails wieder abzurufen und damit vom Server zu kratzen ;-).

Feintuning (u.a. schnelle Anzeige großer Mails ohne Offline-Sync)

Man wird es schnell merken: bei allen Vorteilen, wenn die E-Mails auf dem Server liegen, nervt es, dass es sehr lange braucht eine E-Mail mit großem Dateianhang anzuzeigen da Thunderbird erst die gesamte Mail herunterlädt bevor der Text angezeigt wird. Und das hat nicht wirklich einen Vorteil, klickt man nämlich auf “Speichern unter…” wird der Anhang wieder heruntergeladen (also nichts mit Caching). “Beheben” kann man das Verhalten ganz einfach, wenn man unter “Ansicht\Anhänge” eingebunden anzeigen den Haken entfernt. Dann lädt Thunderbird den Anhang erst herunter, wenn man ihn öffnet oder speichern will, folglich bekommt man den Text der Mails sehr viel schneller zu Gesicht. Den einzigen Nachteil den man durch deaktivieren der Funktion hat: wenn wirklich nur Bilder angehängt sind werden selbige eben, wie die Funktion auch sagt, nicht direkt unter dem Text angezeigt. Das kann ich aber verschmerzen, weitaus weniger schlimm als oft ne halbe Minute auf meinen Text zu warten.

Was ggf. auch nervt ist, dass man kein längeres Abfrage-Intervall mehr hat und die Mails direkt reintriggern. An sich natürlich ein großer Vorteil, aber bei angeschalter Benachrichtigung über neue Mails (unter “Extras\Einstellungen…”, Reiter “Allgemein” ganz unten) bekommt man zu verkehrsstarken Zeiten nämlich ständig ein Pop-Up (statt z.B. nur alle zehn Minuten beim einmaligen Abfragen des Servers, dass man X neue Mails hat). Aber es gibt eine extrem schöne Abhilfe: Die allgemeine Benachrichtigung abschalten und das Add-On Mailbox Alert nutzen. Da kann man das ganze Ordner-Weise steuern und wird nicht von Traffic-starken Mailinglisten oder Ähnlichem belästigt. Nach der Installation einfach auf die relevanten Order rechtsklicken und im Kontextmenü “Mailbox Alert” anklicken. Der folgende Dialog sollte weitestgehend selbsterklärend sein. Auf der Mailbox-Alert-Website findet man auch, wie man den Absender, Subject etc. in die Benachrichtigung bekommt (einfach die dort gelisteten Platzhalter verwenden, ich habe mich für %sendername (%countall neu) und %subject entschieden.

Fehlerbehebung in Verbindung mit GnuPG und Enigmail ("IMAP-Nachricht ist zu groß zum entschlüsseln")

Nach einer Weile fiel mir auf, dass ich manchmal Probleme beim Öffnen verschlüsselter Mails mit Anhang habe. Statt mit dem Inhalt wurde ich nach Eingabe des Passphrase mit der Fehlermeldung “IMAP-Nachricht ist zu groß zum entschlüsseln” konfrontiert. Kurzes googlen brachte die nötigen Informationen. Hängt wohl mit dem deaktivierten Ansicht\Anhänge eingebunden anzeigen zusammen, welches mit den Enigmail-Defaults kollidiert. Einfach unter “OpenPGP\Einstellungen…” den Reiter “Erweitert” auswählen und die unterste Option “Anhänge nur herunterladen, wenn diese geöffnet werden sollen (nur bei IMAP)” deaktivieren. Dann klappt wieder alles. Allerdings verträgt sich diese Einstellung nur bedingt mit PGP/MIME, da dies ja eben genau verhindern soll, dass ein Client/Dritter sehen kann, wo welche Anhänge existieren. Wenn man also viele PGP/MIME-Nachrichten bekommt muss man ggf. doch mit ein wenig längerer Ladezeit leben.

// Bessere Performance durch PHP-Klassenkonstanten statt define()

Kleiner PHP-Tipp am Rande: wer wie ich Konfigurationswerte und andere eigentlich konstanten Werte äußerst ungern in nicht-konstanten Variablen oder Arrays unterbringt (z.B. $_CONFIG['foo'] = “bar”;), sollte sich dennoch das massenhafte Einsetzen von define() gut überlegen. Eine bessere Alternative stellen Klassenkostanten dar:

class config {
    const foo = "bar";
}
echo config::foo;

define() ist relativ langsam und hat einen nicht unerheblichen Ausführungs-Overhead. Auch apc_define_constants() hilft nicht wirklich weiter, da nur geringfügige Geschwindigkeitsvorteile erzielbar sind (und man auf IMHO hässliche Art und Weise in den Code eingreifen und sich an den ggf. nicht verfügbaren APC bindet).

Klassenkonstanten haben hingegen enorme Vorteile:

  • Klassenkonstanten werden zur Kompilierzeit geparst, es gibt keinen Ausführungs-Overhead.
  • Genau deshalb können sie OP-Code-Cache freundlich verarbeitet werden (define() wird immer wieder ausgeführt, OP-Code-Cache hin oder her!). Dies ist IMHO auch der Hauptvorteil, der für einen Einsatz in performance-krtitischen Anwendungen spricht, da OP-Code-Caches gut greifen ohne den Code anfassen zu müssen.
  • auf Klassenkonstanten kann performanter zugegriffen werden (kleinere Hashs!)
  • man hat nen schicken Namespace.

Also, falls man sich noch nicht damit befasst hat nochmal nachlesen, einsetzen und über die Vorteile freuen. :-)

// Als was darf man die GEZ eigentlich bezeichnen?

…denn der Begriff “öffentlich-rechtliche Verwaltungsgemeinschaft” ist in meinem Augen etwas euphemistisch in Anbetracht solcher Fälle: FAZ: GEZ – Gebührenzahlen bis zur Existenzgrenze :-(

// Mr. Security

Mr. Security, Video in der 3sat Mediathek (6:12min) (Mirror-Suche, falls 3sat das wieder runternimmt).

Dass er mit seiner Kunstaktion auf eine Terrorliste des US-amerikanischen FBI geraten würde, hatte der Künstler Christoph Faulhaber nicht gedacht. Ursprünglich wollte der 36-Jährige mit seinem Projekt “Mister Security” untersuchen, wie öffentlich der öffentliche Raum noch ist.

Es ist schon interessant wie Behörden reagieren, wenn man sein Recht [sic!] wahrnimmt und ausgehend von öffentlichem Grund Fotos macht. Während ich z.B. jeden Tag auf dem Weg ins Büro von zig Kameras der Bundesanwaltschaft und zahlreichen Privatfirmen gefilmt werde, sollte ich als Bürger lieber nicht zu viele Fotos machen… :-(
Und lächerlich ist die im Video gezeigte Reaktion sowieso. Als wenn man nicht von den umliegenden Gebäuden die gesamte Baustelle einsehen könnte… *facepalm*

(via)

// Formular-Management-System der Bundesfinanzverwaltung

Gerade zum Jahresende, spätestens aber zum 31.05 äußert praktisch: Das Formular-Management-System (FMS) der Bundesfinanzverwaltung (auch per SSL erreichbar).

Man findet dort u.a. so ziemlich jedes gängige Steuerformular und kann Selbiges wenn gewünscht direkt online ausfüllen und anschließend sauber ausdrucken. Oder auch einfach nur eine PDF-Version des Formulars herunterladen, ausdrucken und offline ausfüllen. Dabei kann man seine Eingaben ohne Probleme unterbrechen und die Daten lokal auf dem eigenen Rechner via XML-Datei speichern (also nicht so ein dynamischer PDF-Murks, der ohne vollwertigen Acrobat nur nervt). Selbige XML-Datei kann dann später einfach wieder geladen werden und die vorherigen Eingaben sind wieder da. Feine Sache. :-)

// 23

23 ist ein toller Geburtstag aus Geek-Sicht :-D. Sowas gibt es erst wieder in 19 Jahren. Oder in 1314. So alt werde ich aber wohl nicht, daher freue ich mich jetzt einfach mal über diesen Geburtstag. ;-)

// Guten Rutsch ins Jahr 2009

Für mich war 2008 ziemlich turbulent. Wichtige Entscheidungen wurden getroffen, die Selbständigkeit schritt voran, Kollegen wurden zu Freunden und gecoded wurde bis zum umfallen bzw. Schmerzen in den Fingern – sieht eigentlich alles gut aus für ein erfolgreiches 2009, nur ruhiger wird es bestimmt nicht. Dafür sorgen u. a. auch mal wieder die “Freunde” Michael B. von der MBG Allgemeine Gewerbedatenbank e.K. und sein Anwalt, welche mir zum Jahresabschluss noch ein neues, “schönes” Schreiben beschert haben… Danke auch. ;-)

Vorsätze? Klar… a weng’ abnehmen, ein paar gute Freundschaften besser pflegen und natürlich die holde Weiblichkeit mehr verwöhnen. :-D

Whatever… kommt gut rüber, Hals- und Beinbruch und toi toi toi! Auf nach 2009, hoffentlich so frohen Mutes wie ich auch!

Ich wünsche allen ein gutes neues Jahr 2009
Bild: © geralt/pixelio

// Sonderangebot des Jahres bei Amazon! NICHT VERPASSEN!!1!elf!!

Unglaublicher Rabatt

Da muss man doch zuschlagen, wo spart man sonst schon einen ganzen Cent?!

via Freundin :-D

// Es wird Winter im Ländle

// Da will man einmal was von der Bundesnetzagentur...

…und dann ist deren Website down. Lustig dass da Windows als Webserver rennt. Und die noch die alte mysql-PHP-Lib einsetzen. Folglich auch keine Stored Procedures (sind erst via mysqli nutzbar). Dazu passt dann, dass Fehlermeldungen öffentlich rausgepustet werden. Weia. :-P

// MBG Allgemeine Gewerbedatenbank e.K.

Und noch ein Schreiben,1) um Firmengründer um einen Teil ihres Startkapitals zu erleichtern. Dieses mal von der Firma “MBG Allgemeine Gewerbedatenbank e.K.”. Ein offiziell anmutender Brief (Layout frei nach so mancher Kostenrechnung von offizieller Stelle) offeriert einem die Eintragung der Firma in ein Register, sowie den Bezug einer Adressdatenbank auf CD-Rom. Für schlappe 702,70€. Pro Jahr, versteht sich, mit automatischer Verlängerung (laut eines kleinen Passung in den AGB auf der Rückseite des Schreibens).

Schreiben der MBG Allgemeine Gewerbedatenbank e.K. Kassel

Überweisungsträger zum Schreiben der MBG Allgemeine Gewerbedatenbank e.K. Kassel

Wenngleich ich kein Anwalt bin (und daher keine qualifizierte Aussage treffen kann), hat man ziemlich oft das Wort “Offerte” in die Texte eingebaut (wohl in der Hoffnung, dass viele nur das Wort “Angebot” kennen) sowie einmal im unteren Drittel des Briefes “bei Annahme” fett gedruckt, um das ganze noch im legalen Rahmen bzw. einer Grauzone betreiben zu können. Widerlich. Scheint auch nicht selten verschickt zu werden.

Edit: Die Kommentarfunktion bleibt dicht. Die Juristerei lässt mir leider keine andere Wahl.2) :-(

1)
kurz nach der Eintragung in das öffentliche Handelsregister wird man mit Schreiben dieser Art geflutet

// "The Times"-Onlinearchiv [Update]

The Times (hinzulande auch besser bekannt als “The London Times”) hat ihr eigenes Archiv digitalisiert und unter archive.timesonline.co.uk online gestellt. Das geht zurück bis ins Jahr 1785! Man kann sich gar nicht satt lesen, Wahnsinn. Schlagzeilen wie “Battle of Waterloo” und “Assassination of president Lincoln” sprechen wohl für sich. :-O (via)

Update: Leider ist der Spaß nur anfangs kostenlos:

During our free introductory period access all articles in the Times Archive by registering with Times Online.

Also schnell ein paar historische Artikel lesen oder das Portemonnaie zücken. :-/

// Flatternder Besuch

Just vor 30 Minuten hatte ich ungewöhnlichen Besuch. Gerade am telefonieren, staunte ich nicht schlecht, als ein Mauersegler durchs offene Fenster flog und hinter mir unsanft auf dem Boden landete.


Bildquelle: Klaus Roggel, Berlin (für Wikipedia) unter CC-by-sa 3.0-Lizenz.

Das Tierchen schaute mich schnell verdutzt an und bewegte sich – halb flatternd, halb gehend… jedenfalls laut und wirr – in den Hausgang um die holde Weiblichkeit zu erschrecken. Was auch gut geklappt hat. ;-)

Dann blieb er vor dem Schlafzimmer ca. zehn Sekunden sitzen (weshalb ich auch schön sehen konnte, was für ein Flattervieh uns einen Besuch abgestattet hat). Checkte währenddessen die Lage, wo er denn wieder herauskommen könnte. Hat sich dann für den geordneten Rückzug entschieden, und ist so raus, wie er rein gekommen ist.

Beim WWF gibt es auch noch einen schönen Artikel über Mauersegler und ein ziemlich gutes Bild.

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